3.Befehle

From Bioinformatik Wiki

print-Befehl

# Befehl: 
print()
 
# Beispiel: 
print("hello")

name = "Max"
print(f"Hallo, {name}!")

# Output:
# hello 
# Hallo, Max!

Funktion

  • der entsprechende Inhalt des print-Befehls wird in der Konsole ausgegeben

Syntax

  • die runden Klammern umschließen das Argument, das ausgegeben wird
  • Wörter, bei denen es sich nicht um einen Variablennamen handelt, müssen in Anführungszeichen gesetzt werden
  • geschieht das nicht, wird ein Syntaxfehler angezeigt (s. Beispiel_2)
  • int und floats werden ohne Anführungszeichen eingegeben
  • soll eine Variable innerhalb eines Strings eingefügt werden, kann ein sogenannter f-String genutzt werden. Dazu wird vor die Anführungszeichen ein f geschrieben, innerhalb des Strings werden die geschweiften Klammern dann durch den darin enthaltenen Ausdruck ersetzt (s. Beispiel_1)

# Beispiel_2:
print(falsch)

# Output:
# NameError: name 'falsch' is not defined

  • Python geht davon aus, dass es sich bei „falsch“ um eine Variable handelt und möchte den Wert dieser Variablen ausgeben. Es wurde aber keine Variable mit den Namen „falsch“ definiert. Der Fehler kann durch das Hinzufügen von Anführungszeichen behoben werden:

print("falsch")

# Output:
# falsch

type-Befehl

# Befehl
type()

# Beispiel_1: 
a = "abc"
d = True
print(type(a))
print(type(1))
print(type(1.0)
print(type(d))
 
buch_1 = {'Buch': 'Der Herr der Ringe', 'Autor': 'Tolkien', 'Preis': 45}
print(type(buch_1))

# Output:
# <class 'str'>
# <class 'int'>
# <class 'float'>
# <class 'bool'>
# <class 'dict'>

Funktion

  • mit dem type-Befehl lässt sich der Datentyp bestimmen

Syntax

  • um den Datentyp zu bestimmen wird dieser in die Klammern des type-Befehls geschrieben
  • dabei kann es sich direkt um den Datentyp handeln oder einen Variablennamen
  • auch hier ist der print Befehl wieder notwendig, um das Ergebnis ausgeben zu lassen
  • ohne den print -Befehl wird der type -Befehl zwar ausgeführt, aber nicht in der Konsole ausgegeben

input -Befehl

# Befehl:
eingabe = input()
 
# Beispiel: 
zahl = input()
print(zahl)

# output
 3 # eingegebene Zahl des Nutzers im Eingabefeld  
 3 # durch print-Befehl ausgegebene Zahl

Funktionen

  • ermöglicht dem Nutzer die Interaktion mit dem Programm
  • so kann z.B. ein Rechenprogramm mit jeder beliebigen vom Nutzer eingegebenen Zahl rechnen und nicht nur mit vorab programmierten Zahlen

Syntax

  • nach den Ausdruck "input" folgt eine Klammer, die bei Ausführung des Programms ein Eingabefeld in der Konsole erzeugt
  • gleichzeitig handelt es sich beim input-Befehl auch um ein print-Befehl, dazu muss der entsprechende Text einfach in die Klammer eingegeben werden (s. Beispiel_2)
# Beispiel_2:
zahl = input("Gib hier deine Zahl ein: ")
 
print(zahl)

# Output:
# Gib hier deine Zahl ein: 3
# 3

  • die Eingabe des Nutzers wird meist durch eine Variable definiert, d.h.:
eingabe = input()
  • da der einzutragende Wert bei der Programmierung nicht bekannt ist, kann so „stellvertretend“ mit der Variablen programmiert werden
  • s. Beispiel_3, bei der die Rechenoperation „* 2“ mit der Variablen „zahl“ programmiert wird, welche später durch die Eingabe des Nutzers einen Zahlenwert erhält
  • der Wert der Variable wird also erst festgelegt, während das Programm läuft
  • in der Konsole entsteht durch den input-Befehl ein „Eingabefeld“ (nicht direkt sichtbar) in das der Nutzer einen Wert (in Beispiel_1 eine Zahl) eintragen kann
  • ACHTUNG!: jede Eingabe wird durch den input-Befehl automatisch als string gespeichert
  • in Beispiel_3 wird die 3 in string-Form abgespeichert
  • die Rechenoperation wird nicht als Multiplikation mit 2 verstanden sondern als Wiederholung des strings
# Beispiel_3: 
zahl = input("Gib hier deine Zahl ein: ")
ergebnis = zahl * 2
print(ergebnis)

# output
# Gib hier deine Zahl ein: 3
# 33

  • der string 3 wird wiederholt und es kommt 33 statt 6 heraus
  • Lösung: man kann den Datentyp des "inputs" vorab umwandeln:
int(input()) , float(input())
  • weiß man vorab nicht, um welchen Datentypen es sich handelt, ist der eval()-Befehl zu empfehlen (s. Beispiel 4) , dieser speichert die Eingabe automatisch unter dem passenden Datentypen ab (string, integer, float)
  • hier ist allerdings zu beachten, das in der Konsole ein string wieder in Anführungszeichen gesetzt werden muss

der eval()-Befehl sollte auf keinen Fall benutzt werden, wenn das Programm mit der Außenwelt (z. B. dem Internet oder anderen Dateien) interagiert, da dadurch beliebiger Code ausgeführt werden kann! Am besten vermeidet man den Befehl daher.

# Beispiel_4 (Möglichst vermeiden): 
zahl = eval(input("Gib hier deine Zahl ein: "))
ergebnis = zahl * 2
print(ergebnis)

# output
# Gib hier deine Zahl ein: 3
# 6

# oder 

# Gib hier deine Zahl ein: 2.4
# 4.8

# oder 

# Gib hier deine Zahl ein: "a"
# aa

while-Schleife

# Befehl
while Bedingung:
     Operation() 

# Beispiel:
n = 1

while n < 10: 
    print(n)
    n = n + 1

output

1
2
3
4
5
6
7
8
9

Funktion

  • bestimmte Operationen werden automatisch wiederholt
  • erspart viel Programmierarbeit, da nicht alle Operationen einzeln programmiert werden müssen

Syntax

  • die Schleife wird mit dem Ausdruck "while" begonnen
  • darauf folgt eine Bedingung, die überprüft wird (z.B. n < 10) gefolgt von einem Doppelpunkt
  • in den nächsten Zeilen folgen die Operationen, die innerhalb der Schleife durchgeführt werden sollen
  • die zur Schleife gehörenden Operationen sind dadurch gekennzeichnet, dass der Code eingerückt ist. Dazu sollte man die Tab-Taste benutzen (nicht die Leertaste)
  • die while-Schleife sollte so programmiert sein, dass sie irgendwann zu einem Ende kommt und nicht endlos weiterläuft, d.h. die zu überprüfende Bedingung sollte irgendwann nicht mehr zutreffen
  • --> ansonsten kommt es zu einer endlosen Schleife

Ablauf der Schleife

  • am besten wird die Funktion und die Syntax einer Schleife klar, wenn man sie Schritt für Schritt durchgeht, hier am Beispiel_1:
  • erste Zeile: der Variablen n wird der Wert 1 zugeordnet
  • zweite Zeile: so lange n kleiner als 10 ist, werden folgende Operationen durchgeführt
  • (hier wird die Bedingung überprüft, trifft sie zu werden die Operationen der Schleife durchgeführt)
  • dritte Zeile: gebe den Wert von n aus
  • (im ersten Durchlauf beträgt der Wert, wie in der ersten Zeile definiert, den Wert 1)
  • vierte Zeile: definiere die Variable n neu, indem du den Wert von n nimmst und 1 addierst
  • (n wird neu definiert als der alte Wert von n plus eins, also 1+1, damit ist n jetzt 2)
  • sobald die Operationen der Schleife durchgeführt sind, beginnt sie wieder von Neuem, also mit der Überprüfung der Bedingung
  • so wird der Wert n immer größer
  • erst wenn n = 10 trifft die Bedingung nicht zu, die Operationen der Schleife werden nicht durchgeführt
  • finden sich weiter Programmzeilen unterhalb der Schleife, die nicht Teil der Schleife sind, werden diese Programmzeilen erst nach Beendigung der Schleife ausgeführt
flowchart while-Schleife

len-Befehl

# Befehl
len(liste)
 
# Beipiel_1:
tier_1 = ["Hund" ,100 ,399 ,99 ,True]
print(len(tier_1))

output

5

Funktion

  • gibt die Anzahl an Elementen in einer Liste, Dictionary, Tupel etc. an

Syntax

  • hinter dem Ausdruck "len" wird der Name der Datenstruktur in Klammern geschrieben

Anwendungsmöglichkeiten

len-Befehl und while-Schleife

  • wenn mit der while-Schleife eine Liste ausgeben werden soll, muss die Schleife so programmiert werden, dass die Variable die für die Indexzahl steht maximal so groß wird, wie die Anzahl an Elementen in der Liste (s.Beispiel_2)
# Beispiel_2
i = 0
tier_1 = ["Hund", 100, 399, 99, True]
while i < 5:
    print(tier_1[i])
    i = i + 1
 
 # wird die Variable "i" größer als die Länge der Liste 
 
i = 0
tier_1 = ["Hund", 100, 399, 99, True]
while i < 6:
    print(tier_1[i])
    i = i + 1

output

Hund
100
399
99
True

IndexError: list index out of range
  • ist die Länge einer Liste unbekannt oder zu umständlich diese zu ermitteln, hilft der len-Befehl
  • statt einer Zahl steht dann "len(name_der_liste)" in der Schleife, dadurch wird die Länge der Liste automatisch ermittelt (s. Beispiel_3)
# Beipiel_3 
i = 0
tier_1 = ["Hund", 100, 399, 99, True]
while i < len(tier_1):
    print(tier_1[i])
    i = i + 1

output

Hund
100
399
99
True

for- Schleife

#Befehl: 
for element in sammlung: 
	befehl()

#Beispiel_1:
liste=[“Python”, 1, 4.5, True]

for element in liste: 
	print(element)

output

Python
1
4.5
True

Funktion

  • erlaubt, wie die ‘‘while‘‘- Schleife, die automatische Wiederholung von Befehlen
  • bietet im Gegensatz zur ‘‘while‘‘-Schleife einige Vorteile (viele Funktionen der for-Schleife wären zwar auch mit einer while-Schleifen lösbar, die for-Schleifen macht die Programmierung jedoch deutlich einfacher)
  • die for- Schleife eignet sich besonders gut für die einzelne Ausgabe der Elemente von Dictionaries
  • sowie die Durchführung von Befehlen, die für jedes Element einer Sequenz (z.B. str) oder Sammlung (z.B. Liste) einmal durchgeführt werden soll

Syntax

  • nach den Ausdruck "for" kommt der Name der Variablen, dieser steht stellvertretend für jedes Element einer Sammlung oder Sequenz
  • beim input-Befehl war es vorteilhaft die beim Programmieren noch nicht bekannte (weil erst später durch den Nutzer erfolgende) Eingabe bereits im Programmcode stellvertretende durch eine Variable zu definieren
  • so konnte z.B. eine Rechnungen mit einer nicht bekannten Zahl programmiert werden
  • das gleiche Prinzip gilt auch für die Variable der "for"-Schleife (diese kann natürlich jeden beliebigen Namen annehmen)
  • im Beispiel_1 steht die Variable "element" für die Elemente der Liste namens "liste"
  • die Variable "element" steht zwar für alle Elemente der Liste, also “Python”, 1, 4.5 und True, aber nicht gleichzeitig
  • im ersten Durchlauf der Schleife steht sie für das erste Element der Liste ("Python"), nun werden die Befehle der Schleife ausgeführt:
  • print(element) wird im ersten Durchlauf also zu print("Python")
  • im zweiten Durchlauf steht die Variable für das zweite Element (1), print(element) wird im zweiten Durchlauf also zu print(1) usw.
  • der darauf folgende Ausdruck "in" dient dazu die Liste, das Dictionary, den String etc. anzugeben, mit dessen Elemente die Schleife durchgeführt werden soll
  • dementsprechend folgt darauf der Namen einer Liste, eines Dictionaries oder eines Strings (ein String kann durch eine Variable gespeichert sein oder direkt angegeben werden), daraufhin folgt ein Doppelpunkt
  • die zur Schleife gehörenden Operationen sind dadurch gekennzeichnet, dass der Code eingerückt ist

Ablauf der Schleife

  • es wird überprüft ob es ein Element gibt, wessen Wert die Variabel annehmen kann
  • trifft das zu laufen die Befehl der Schleife ab, wobei die Variable immer für den entsprechenden Wert des Elements steht
  • gibt es keine Elemente mehr, dessen Wert noch nicht angenommen wurde, bricht die Schleife ab
  • somit läuft eine for-Schleife immer für jedes Element einmal ab und läuft so häufig ab wie es Elemente gibt (ohne Modifikationen s. unten)
flowchart for-Schleife

Anwendungsmöglichkeiten

Ausgabe von Dictionaries

  • einen großen Vorteil bringt die for-Schleife bei der Ausgabe von Dictionaries
  • da der Zugriff auf die Elemente in einem Dictionary über keys und nicht Indexzahlen erfolgt, ist die Ausgabe von Dictionaries über eine while Schleife sehr kompliziert und kann nicht in der Form s. Ausgabe von Listen mit while-Schleife erfolgen
  • die Ausgabe über die for-Schleife ist sehr einfach und erfolgt wie bei der Ausgabe der Liste
  • zu beachten ist, dass hier die Variable nicht den Wert der Elemente, sondern der keys aufnimmt
  • schreibt man slo wie in Beispiel_2 die Variable in den print-Befehl der Schleife, werden nur die keys des Dictionaries ausgegeben
#Beispiel_2: 
buch_1={"Buch":"Der Herr der Ringe", "Autor":"Tolkien", "Preis":45}

for element in buch_1: 
    print(element)

output

Buch
Autor
Preis
  • um den Wert des entsprechenden keys ausgeben zu lassen, ist es notwendig die Variable als Index der Liste anzugeben (s. Beispiel_3)
#Beispiel_3:
buch_1={"Buch":"Der Herr der Ringe", "Autor":"Tolkien", "Preis":45} 

for element in buch_1:
   print(buch_1[element])

output

Der Herr der Ringe
Tolkien
45
  • das klingt erstmal kompliziert, ergibt aber Sinn
  • die Ausgabe von Dictionaries erfolgt über die Angabe des keys in eckigen Klammern hinter dem Namen des Dictionaries, dabei steht der key stellvertretend für das jeweilige Element der Liste
  • da die Variable der for-Schleife den Wert der keys aufnimmt, wird folglich die Variable in die eckigen Klammern hinter dem Namen des Dictionaries geschrieben

range-Befehl

#Befehl
for element in range(Anzahl):
    befehl()

#Beipiel_1: 
for element in range(10):
    print(element)

output:

0
1
2
3
4
5
6
7
8
9


Funktion

  • für die Wiederholung eines Vorgangs mit einer festen Anzahl an Wiederholungen
  • ist auch mit while-Schleife lösbar, wird durch range-Befehl deutlich einfacher

Syntax

  • hinter dem Ausdruck "range" kommt eine Klammer mit der einer Zahl

range(stop)

  • schreibt man in den range-Befehl nur eine Zahl, wird diese als Stoppwert genommen; automatisch ist 0 der Startwert als 1 die Schrittgröße (step)

range(start, stop)

  • schreibt man in den range Befehl zwei Zahlen durch ein Komma getrennt, wird die erste Zahl als Startwert und die zweite als Stoppwert definiert(Stoppwert wird nicht ausgegeben); nimmt 1 als step an

range(start, stop, step)

  • schreibt man in den Range-Befehl drei Zahlen, die jeweils mit einem Komma getrennt sind, wird die dritte Zahl als step definiert

append-Befehl

#Befehl
liste=[element_1,element_2]
liste.append(element_3)

#Beispiel_1: 
liste=[1,2,"Apfel"]
liste.append("Baum")

print(liste) 

output

[1, 2, 'Apfel', 'Baum']

Funktion

  • fügt einer Liste ein Element hinzu
  • wie in Beispiel_1 gezeigt, wird der Liste das Levent "Baum" hinzugefügt

Syntax

  • hinter dem Namen der Liste folgt ein Punkt und der Ausdruck "append", dahinter folg in Klammern das Element, welches der Liste hinzugefügt werden soll
  • es ist auch möglich einer Liste mehrere Elemente hinzuzufügen, der Name der hinzuzufügenden Liste wird in den append-Befehl geschrieben
  • die Elemente müssen allerdings auch als Liste strukturiert sein (s.Beispiel_2)
#Beispiel_2:
liste_1=[1,2,3,"Baum"]
liste_2=[4,5,6,"Strauch"]
liste_1.append(liste_2)

print(liste_1)

output

[1, 2, 3, 'Baum', [4, 5, 6, 'Strauch']]
  • nun wurden zwar die Elemente der liste_2 der liste_1 hinzugefügt, allerdings als Liste in der Liste
  • der Grund dafür ist, das der append-Befehl einer Liste immer nur ein Element hinzufügt
  • so wird eine Liste, die hinzugefügt werden soll, erst als ein einzelnes Element abgespeichert und dann hinzugefügt
  • das Problem lässt sich einfach lösen, indem die Elemente der liste_2 einzeln und nacheinander der liste_1 hinzufügt werden, dafür eignet sich besonders gut eine for-Schleife (s.Beispiel_3)
#Beispeil_3: 
liste_1=[1,2,3,"Baum"]
liste_2=[4,5,6,"Strauch"]
for element in liste_2: 
    liste_1.append(element)
   
print(liste_1)

output

[1, 2, 3, 'Baum', 4, 5, 6, 'Strauch']

if-Befehl

#Befehl
if Bedingung: 
   Befehl 

#Beispiel: 
if 4 < 10: 
    print("4 ist kleiner als 10")

output

4 ist kleiner als 10

Funktion

  • der if-Befehl macht es einem Computerprorgamm möglich auf verschiedene Ereignisse unterschiedlich zu reagieren
  • diese Funktion hebt ein Programm von einer einfachen Rechenanleitung ab

Syntax

  • nach dem Ausdruck "if" folgt die Bedingung die überprüft werden soll, daraufhin ein Doppelpunkt
  • die folgenden Kommandozeilen, die zum if-Befehl gehören sind dadurch gekennzeichnet, dass sie versetzt sind

Ablauf der Schleife

  • nach dem Ausdruck "if" wird überprüft ob die darauf folgende Bedingung zutrifft
  • trifft die Bedingung zu, werden die Befehle ausgeführt
  • trifft die Bedingung nicht zu, werden die Befehle übersprungen
  • so ist der Ablauf abhängig von bestimmten Bedingungen und ändert sich je nachdem welche Bedingungen erfüllt bzw. nicht erfüllt werden

Bedingungen stellen

  • die Gleichheit von zwei Werten lässt sich mit "==" überprüfen
  • damit kann die Gleichheit von int, str, float und bool überprüft werden (s.Beipsiel_2)
#Befehl
if Bedingung_1 == Bedingung_2: 
   Befehl

#Beispiel_2:
a=1
b="hallo"
c=True

if a==1:
    print(a)
if b=="hallo":
    print(b)
if c==True:
    print(c)

output

1
hallo
True
  • um zu überprüfen ob ein Wert größer oder kleiner als ein anderer ist, werden folgende Symbole verwendet:

<, <= kleiner, kleiner gleich

>, >= größer, größer gleich

  • die Ungleichheit lässt sich mit "!=" überprüfen
  • mit diesen einfachen Bedingungen und dem if-Befehl lässt sich ganz einfach ein kleines Ratespiel programmieren, welches abhängig von der Eingabe des Nutzers reagieren kann
#Beipiel_3: 
eingabe=eval(input("Errate die richtige Zahl zwischen 1 und 10: "))
zahl=8
if eingabe==zahl: 
    print("du hast de richtige Zahl erraten")
if eingabe!=zahl: 
   print ("leider falsch, versuche es nochmal")
if eingabe>zahl: 
    print("versuche eine kleinere Zahl")
if eingabe<zahl: 
    print("versuche eine größere Zahl")


Zusammengesetzte Bedingungen

  • wenn mehrere Bedingungen gleichzeitig überprüft werden sollen, können diese durch drei Operatoren miteinander verknüpft werden
  • das macht einen Code kürzer und übersichtlicher, weil nicht mehrer if-Befehle ineinander geschrieben werden müssen
  1. "and" wird benutzt wenn zwei oder mehrere Bedingungen gleichzeitig zutreffen müssen
  2. "or" wird benutzt wenn eine von mehreren möglichen Bedingungen zutreffen muss
  3. "not" wird zur Verneinung genutzt (hier ist zu beachten, dass alles worauf sich das "not" beziehen soll in klammern gesetzt werden muss, sonst bezieht sich der Ausdruck nur auf das erste Element)
#Beispiel_4:
zahl=6
if zahl <10 and zahl >5: 
    print("richtig")

#anstatt
if zahl <10:
    if zahl>5: 
        print("richtig")

else-Befehl

#Befehl 
if Bedingung: 
   Befehl_1
else: 
   Befehl_2

#Beispiel_1: 
eingabe=eval(input("Errate die richtige Zahl zwischen 1 und 10: "))
zahl=8

if eingabe==zahl: 
    print("du hast de richtige Zahl erraten")
else: 
print("das ist nicht die gesuchte Zahl") 

Funktion

  • erfüllt die Funktion von if not
  • erspart dabei Arbeit, weil im Gegensatz zu 'if not' Operator, die Bedingungen, nicht extra im Befehl formuliert werden müssen
  • der 'else'-Befehl schließt automatisch alle Bedingungen ein, die nicht vom if-Befehl abgedeckt werden

Syntax

  • nach dem Ausdruck "else" folgt ein Doppelpunkt und der Befehl
  • wenn die Bedingung des if-Befehls nicht zutreffen, wird automatisch der else-Befehl ausgeführt


elif-Befehl

#Befehl
if Bedingung_1: 
   Befehl_1
elif Bedingung_2: 
   Befehl_2 
elif Bedingung_3: 
   Befehl_3 

Funktion

  • steht für "else if"
  • ersetzt die Ineinanderschachtelungen von mehreren if-Befehlen
  • ein elif-Befehl wird nur durchgeführt, wenn die vorangegangene if-Bedingung nicht erfüllt wird

Syntax

  • nach dem Ausdruck "elif" folgt die Bedingung, ein Doppelpunkt und der Befehl


Funktionen

#Befehl: 
def funktionsname (evtl. Übergabewerte): 
       Befehl 

#Besipiel_1: 
def begrüßung():
    print("hallo")
begrüßung()

output

hallo

Funktion

  • ein Befehl kann als Funktion abgespeichert werden
  • wird der Befehl in einem Programm häufiger verwendet, muss dieser nicht immer wieder erneut geschrieben werden, stattdessen muss nur die Funktion abgerufen werden
  • erspart Zeit und sorgt für Übersichtlichkeit des Programms
  • noch übersichtlicher wird ein Code, wenn man die Funktionen nicht im Hauptprogramm sondern anderen Daten abspeichern

Syntax

  • nach dem Begriff "def" folg der Name der Funktion (sinnvoll sind Namen, die die Aufgabe der Funktion beschreiben)
  • danach folgt eine runde Klammer, in die Klammer können Werte aus dem Hauptprogramm übernommen werden, z.B. wenn die Funktion eine Rechnung darstellt und im Laufe des Programms mit verschiedenen Werten diese Rechnung durchgeführt werden soll (s. Funktionen mit Argumenten)
  • werden keine Werte übernommen, bleibt die Klammer leer

Funktionen mit Argumenten

  • wird benutzt, wenn ein bestimmter Wert aus dem Hauptprogramm übernommen werden soll und es sich nicht immer um den gleichen Wert handelt
  • die im Beispiel_1 leer geblieben Klammern, haben die Aufgabe einen Wert aus dem Hauptprogramm an die Funktion zu überreichen
  • dabei schreibt man den Wert, der überreicht werden soll in die Klammer hinter den Funktionsnamen im Hauptprogramm --> der Wert wird als Argument bezeichnet
  • in die Klammer hinter dem Funktionsnamen in der Funktion, schreibt man einen Variablennamen, der automatisch für den Wert aus dem Hauptprogramm steht
  • stellvertretend für die Werte aus dem Hauptprogramm, kann mit dem Variablennamen ein Befehl geschrieben werden (s.Beispiel_2)
#Beispiel_2: 
def begrüßung(name): 
    print(name, "sagt hallo")
begrüßung("jack")

output

jack sagt hallo
  • die Funktion hallo ist abhängig vom Argument name. Dieses Argument muss der Funktion beim Aufrufen gegeben werden, sonst funktioniert sie nicht
  • der Funktion wird „Jack“ als Argument für Name übergeben
  • es können nicht nur str, sondern auch int, float und alle weiteren Datentypen und Strukturen, einer Funktion übergeben werden
  • es ist auch möglich Funktionen mit mehreren Argumenten zu benutzen, dafür werden die Argumente mit einem Komma voneinander getrennt (s.Beipiel_3)
#Beispeil_3: 
def begrüßung(name, zahl): 
   print("Hallo ich heiße", name)
   print("und bin", zahl, "Jahre alt")

eingabe_1=input("Gib hier dienen Namen ein: ")
eingabe_2=eval(input("Gib hier dein Alter ein: "))
begrüßung(eingabe_1, eingabe_2)

output

Hallo ich heiße Jack  
und bin 20 Jahre alt

Funktionen mit Rückgabewerten: der return-Befehl

#Befehl
def funktionsname (evtl. Übergabewerte): 
       Ergebnis=Befehl 
       return(Ergebnis) 
#Beispiel_2: 
def Rechnung(zahl): 
    value=3*zahl**2
    return(value)
Ergebnis=Rechnung(4)
print(Ergebnis)

output

48

Funktion

  • die Ergebnisse aus den Funktionen können dem Hauptprogramm übergeben werden um damit weiter arbeiten zu können

Syntax

  • nach dem Schlüsselbegriff "return" folgt eine runde Klammer mit dem Wert der zurückgegeben werden soll
  • dieser Wert selbst kann als Variable abgespeichert werden

Literatur

Michael Bonacina: Python 3 Programmieren für Einsteiger. 2. Auflage. BMU Verlag, Landshut 2019, ISBN: 978-3-96645-007-2